Überblick

Die Sägeindustrie – eine Industrie am Puls der Zeit

Marktgerechte Produktinnovationen sind für die Säge- und Holzindustrie, genau wie für andere Industrien, von entscheidender Bedeutung. Bei der Weiterentwicklung und Optimierung moderner Einschnitttechnologien nimmt die deutsche Sägeindustrie daher eine internationale Vorreiterrolle ein und ist mit ihrer modernen Gatter-, Spaner- und Profiliertechnik international führend.
Denn Holz ist ein vielfältiger Roh-, Bau- und Werkstoff - ein Material mit vielfältigen Eigenschaften. Je nach Holzart, Standort, Baumalter, je nachdem ob es sich um Splint- oder Kernholz, Stamm- oder Astholz handelt, bietet Holz für alle Anwendungsbereiche die passende Eigenschaft: Bauholz braucht Festigkeit und Tragfähigkeit, Fenster und Außentüren müssen dauerhaft sein, die Farbe des Holzes und seine Textur geben Möbeln die jeweilige individuelle Note.
Hier profitiert die Branche auch von einen Trend der zurück zu natürlichen Werkstoffen geht und dafür sorgt, dass sich Holz immer höherer Beliebtheit erfreut und der Werk- und Rohstoff alle Lebensbereiche durchdringt.

Jede Menge Holz - der Stoff für regionale Arbeitsplätze

Mit in etwa 42 % bzw. 39 % Anteil der Waldfläche an ihrer Gesamtfläche zählen  Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg zu den waldreichsten Bundesländern der Republik und verfügen dabei über große zusammenhängende Waldgebiete. Relativ (in Prozente der Waldfläche an der Fläche des Bundeslands gerechnet) gesehen ist Rheinland-Pfalz das waldreichste Bundesland, während Baden-Württemberg auf Platz Drei im Bundesvergleich liegt. Absolut gesehen besitzt Rheinland-Pfalz mit  ca. 835.000 Hektar jedoch eine etwas kleinere Waldfläche als der Nachbar Baden-Württemberg, dessen Wälder in etwa 1.360.000 Hektar umfassen. Wichtigster Grundsatz bei der Bewirtschaftung dieser Flächen ist dabei das Prinzip der Nachhaltigkeit. Dieses sorgt für einen geregelten Abbau der Ressource Holz und schützt so nicht nur die Umwelt, sondern stellt auch die langfristige Versorgung mit Holz und somit Fortbestand und Entwicklung der Sägeindustrie sicher.
 
Auf dieser Basis bietet die heimische Säge- und Holzindustrie in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz gegenwärtig und auch zukünftig sichere Arbeitsplätze auf regionaler Ebene. Dies hilft nicht nur dabei ländliche Gegenden wirtschaftlich zu stärken, sondern leistet auch einen erheblichen Beitrag zu Umwelt- und Klimaschutz. Denn durch die kurzen Transportwege vom heimischen Wald ins Sägewerk vor Ort ist gewährleistet, dass auch in der Wertschöpfungskette der Holzindustrie Ressourcen- und Umweltschonend gearbeitet werden kann.

Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg stellt die Säge- und Holzindustrie als mittelständisch geprägter Wirtschaftszweig mit rund 400 Betrieben knapp 10.000 Arbeitsplätze zur Verfügung. Diese produzieren etwa 30 Prozent des Schnittholzes der Bundesrepublik mit einem Verhältnis von ungefähr 1:10 Nadelschnittholz zu Laubschnittholz. 471 Millionen Vorratsfestmeter (Volumen an Ast- und Stammholz über 7cm Durchmesse; nach Angaben der Bundeswaldinventur) gewährleisten dabei auch auf lange Sicht die Versorgung mit dem Rohstoff Holz. So konnten in den vergangen Jahren durchschnittlich etwa 10 Millionen Kubikmeter Holz pro Jahr bei Pflege und Bewirtschaftung der Wälder geerntet werden.
Viele Betriebe der Sägeindustre in Baden-Württemberg sind über die reine „Sägetätigkeit“ auch in der Weiterverarbeitung und Produktveredelung tätig. Die Branche setzt hierbei auf hochwertige Qualitätsprodukte, die mit qualifizierten Mitarbeitern und modernster Technik produziert werden.

Rheinland-Pfalz

Annähernd 150 Millionen Bäume in Rheinland-Pfalz produzieren pro Jahr über 5 Mio. Kubikmeter Holz für die Holzbe- und verarbeitende Industrie. So ist es nicht verwunderlich, dass diese einer der größten rheinland-pfälzischen Industrie-Zweige und damit einen wichtigen Faktor für Wirtschaft und Beschäftigung darstellt.

Die Cluster-Studie Forst, Holz, Papier (2005) spricht von 2.728 Unternehmen in der Rohholzproduktion, 1.883 Unternehmen im Holzbaugewerbe und weiteren 427 Betrieben im Bereich  Holzhandel. An die 60 Sägewerke stellen so zum Beispiel über eine Million Kubikmeter Bauholz (vollständig oder teilweise) allein für das Baugewerbe her.